Patrizia Bertassi
Geboren 1958 in Udine, Italien.
Seit 1968 lebt sie in Wien. Mutter von vier Kindern.
Patrizia Bertassi ist eine vielseitige Künstlerin, deren Werk sich zwischen Malerei, Grafik, Bühnenbild, Kostüm- und Modedesign sowie multimedialen Kunstprojekten bewegt. Ihre künstlerische Laufbahn ist von außergewöhnlicher Vielfalt und einem tiefen sozialen Engagement geprägt.
1984 wurde sie vom Bundesministerium für Unterricht und Kunst als freischaffende Künstlerin anerkannt.
1995 wurde eines ihrer Werke im renommierten Buch „Die österreichischen Maler des 20. Jahrhunderts“ des Kunsthistorikers Prof. Dr. Heinrich Fuchs veröffentlicht.
Ihre Ausbildung begann an der Modeschule Hetzendorf und setzte sich als außerordentliche Hörerin in der Meisterklasse für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Wien fort. Ergänzt wurde ihr Werdegang durch zahlreiche Weiterbildungen in Kulturmanagement, Bühnen- und Kostümbild, Lichtdesign, Musik und Theaterdramaturgie.
Bertassis Malerei ist inspiriert von Naturbeobachtung und geprägt von intuitivem Ausdruck. Ihre Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt – von Wien über Mailand, Barcelona und Venedig bis nach New York. Besonders hervorzuheben ist ihr Engagement im Rahmen von Benefizprojekten, etwa für Licht ins Dunkel oder das Neunerhaus.
Neben der bildenden Kunst ist Bertassi auch intensiv im Theaterbereich tätig. Sie entwirft Bühnenbilder, Lichtkonzepte und Kostüme – häufig in Kooperation mit dem integrativen Kulturverein Ich bin O.K. Ihre Projekte verbinden künstlerische Qualität mit sozialer Verantwortung, insbesondere in inklusiven Theaterprojekten für Kinder.
Beispiele dafür sind:
Auch die Mode ist ein fester Bestandteil ihres Schaffens. Mit eigenen Kollektionen war sie bei Modeschauen in Wien, Grado und Deutschkreuz vertreten. Ihr Gespür für Ästhetik zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche ihrer künstlerischen Arbeit – von der Leinwand über Textil und Bühne bis hin zum Design.
Patrizia Bertassi vereint in ihrem Werk verschiedenste Disziplinen zu einem ausdrucksstarken Gesamtbild. Ihre Kunst ist ebenso facettenreich wie ihr Lebensweg – voller Kreativität, Leidenschaft und humanistischem Engagement.
Mit Zeichnungen, Skizzen und Fotografien hält Bertassi flüchtige Momente fest – Bewegungen, die sich durch ihre Werke ziehen. Für sie ist nichts statisch; alles befindet sich im Fluss. Ihre Bilder sind Reisen in Farbe und Bewegung, die den Betrachtenden einladen, die eigene Vorstellungskraft zu entfalten.
Gemeinschafts-Ausstellungen
Einzelausstellungen
Benefiz
Stiftung Luchetta Ota d´Angelo Hrovatin- „Für die Kinder“ In Kooperation Spital Burlo Triest, Italien
Neuner Haus 2003/ 2004 /2006 Kunstauktion zugunsten des Vereines Neunerhaus: Öl-Bilder
Licht ins Dunkle 1994/2002 Kunstauktion zugunsten des Licht ins Dunkle: Öl-Bilder
Publikationen: Die Österreichischen Maler des 20. Jahrhundert von Prof. H. Fuchs
28.10.2003 Bühnenstücks „La Vita“ Idee, Organisation und Regie der Benefizveranstaltung, im Theater Akzent, Wien
Die Weisheit ist der Ursprung des Lebens, nicht zu vergessen, das Bleibende ist die Vergangenheit, das Bewusstsein sich treu zu sein.
Die Völker die sich mit ihrem kulturellen Potential auseinandersetzen, sind erwählt ihr Leben uns vorzuleben. Eine Hochkultur besteht nicht aus den materiellen Reichtümern, die ein Volk hat, sondern aus den ideellen und traditionellen Reichtümern. Das Ende beginnt immer mit einer Wiedergeburt. Wer den wiederkehrenden Tod achtet, kann wiedergeboren werden. Die Kraft des Lebens, der Glaube an die Liebe, die Einheit mit der Natur verschmelzen ineinander zu einem neuen Wesen: La Vita.
Die Künstlerin Patrizia Bertassi verarbeitet in ihren Stickereien eine Vielzahl an Symbolen. All ihre Arbeiten entstehen im freien Prozess.
PHYLOSOPHIE
Seit der Steinzeit scheint die Spiralform in den Kulturen auf. Die Künstlerin transformiert diese Form in eine neue Zeit und auf ganz persönliche Art und Weise. Spirale Formen kennen wir aus der Natur, Wasserstrudel, Hurrikans, Muscheln. Das Embryo im Mutterleib als biologische Urform der Spirale. Das spiralförmige Ausrollen der Farne um sich zu schützen. Das Einrollen der Blätter am Ende ihres Lebenszyklus. Die sich rechtsherum nach außen drehende Spirale steht für Entfaltung, Weiterentwicklung, Evolution. Die sich nach links drehende, einrollende Spirale symbolisiert den Weg zurück zum Ursprung, zur Vergangenheit. Sie steht für Kontraktion, Rückzug, ein sich nach innen Wenden. Eine Spirale kann als Lebenslinie verstanden werden und wurde zum Symbol des Lebensprozesses. Wer sich auf einer Spirale bewegt, kehrt niemals an den gleichen Ort zurück.
In den Bildern der Künstlerin wachsen Spiralformen aus den opulenten Stickereien. Kräftige Farben wechseln sich ab, Blumenformen und Wasserelemente fließen ineinander. Feine Linien, wie Erdschichten oder Wege, ziehen sich über die Bilder. Sie greift das Auf und Ab der Berge auf, die Urlandschaft, wie das Meer, die weite Ebene, die Wüste. Die Geschichte der Menschheit ist geprägt von einer tiefen Sehnsucht nach den Gipfeln dieser Erde. Orte voller Anziehung und Kraft. Ein ständiges Auf und Ab, wie das Leben. Labyrinthe tauchen auf, ohne Anfang und Ende, oder doch? Das Labyrinth als faszinierende Urform, die erfahren werden will. Wo finden wir den Weg zur Mitte? Dem Selbst? Der Labyrinthweg als symbolischer Weg mit dem Ziel der Erkenntnis.
Assoziationen entstehen, Gefühle steigen auf, Phantasien bilden sich. Mit dem freien Assoziieren beleben sie beim Betrachten das Symbol und dadurch auch das Bild. Es entsteht ein Dialog zwischen Bild und Betrachter.